Karriere-Strategien

Coaching für Strategiefragen

19.10.2009
Von Michael  Leitl

Coach soll bei konkreten Entscheidungen helfen

Doch noch wichtiger ist es den Managern offenbar, im Coaching konkrete und aktuelle Führungs- und Managementprobleme zu lösen. Und jeder zweite verlangte von seinem Coach, ihn bei grundlegenden Entscheidungsprozessen zu begleiten und bei deren Optimierung zu beraten. "Das sind Anforderungen, die gibt es im klassischen Coaching nicht", sagt Kienbaum-Berater Achim Mollbach.

Auch bei Johnson-Controls-Manager Walther Wever verhielt es sich so. Nachdem er die persönlichen Themen mit seinem Coach abgearbeitet hatte, diskutierte er mit Gieske strategische Fragen wie etwa Personalentscheidungen, um so seine eigenen Vorstellungen zu hinterfragen.

Beim Mischkonzern Freudenberg haben die Führungskräfte ähnliche Bedürfnisse: "80 bis 90 Prozent der Fälle bei uns sind Sparring und entsprechend langzeitorientiert", so Personalentwickler Neuburger. Der Grund ist das rasant gestiegene Tempo im Management. "Die Manager sind mit einem Ausmaß an Unübersichtlichkeit konfrontiert, das ist ungekannt", sagt Vorstandscoach Wolfgang Looss. "Wir haben es mit permanent angelegter Überforderung zu tun." Wer sich aufgrund eines Konzernumbaus in einer neuen Position mit neuen Mitarbeitern, Kollegen und womöglich Nationalitäten wiederfindet, kann sich auf sein altes Netzwerk kaum mehr verlassen. Die Manager suchen deshalb nach neuen Formen der Unterstützung. Sie wollen wissen, wie sie schnell neue NetzwerkeNetzwerke aufbauen können, wie sie eine neue, komplexe Situation analysieren und wo ihre Wahrnehmungslücken liegen. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

"Manche Fähigkeiten, die die Manager heute brauchen, gucken wir uns von Non-Profit-Organisationen ab", sagt Looss. Etwa wenn es darum geht, wer die politisch relevanten Personen im Unternehmen sind. Führungskräfte aus Non-Profit-Organisationen müssen ein Gespür dafür haben, welche Machtposition Bürgermeister, Pfarrer, Politiker und Unternehmer in ihrem Umfeld haben.

Letztlich ersetze der Coach vielen Managern die fehlende Zeit für das klärende Gespräch bei einem Glas Wein mit der grauen Eminenz im Unternehmen, resümiert Heidrick-Partner Wolfgang Walter. Mit dem Coach wird Nachdenken per BlackberryBlackberry planbar. Ganz ähnlich ist es bei Wever und Gieske. Sie treffen sich nun seit über zwei Jahren in losen Abständen für teilweise mehrere Stunden dauernde Gespräche. Alles zu Blackberry auf CIO.de

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