Cloud Computing


IT-Manager wetten

Geht nicht? Gibt's nicht in der Cloud

Axel Schell ist CTO bei der Allianz Deutschland.

Um Fehler und Defekte zu vermeiden, nutzt das Unternehmen heute immer mehr Cloud-Services, die die IT-Stabilität fördern. Für Wartungstätigkeiten wird beispielsweise ein automatisiertes System für Patches von Container-Anwendungen verwendet, das durch den Cloud-Anbieter inte­griert und betrieben wird, wodurch sich der interne Betriebsaufwand für das Patching um 25 Prozent reduziert.

Automatisierte Prozesse

Doch was genau macht die Cloud so stabil? Die Architektur wirkt durch Automations-, Redundanz- und Resilienz-Mechanismen stabilisierend. Die Automatisierung von Prozessen, die durch Cloud-Technologien ermöglicht wird, erhöht die Leistung und reduziert den "Human Error". Die redundante und physisch unabhängige Datensicherung, zentral und regional verteilt, verbessert die Datensicherheit und das Business Continuity Management im Krisenfall.

Weitere Resilienz-Mechanismen wie beispielsweise das "Zero Downtime Deployment" unterstützen die Widerstandsfähigkeit bei Ausfällen. All das muss mit dem Einsatz der Cloud nicht eigens nachgebaut werden, sondern ist bereits inhärent enthalten. Selbst wenn trotz alledem ein Fehler auftritt, sinkt die Dauer der Fehlerbehebung mit entsprechendem Monitoring um den Faktor zehn.

Elastizität bringt Vorteile

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der stabilisierend auf das Business wirkt, ist die Elastizität von Cloud-Technologien, mit der sich Kapazitäten flexibel und bedarfsorientiert anpassen lassen. In der Versicherungsbranche erreicht die Kundenfrequenz in der Kfz-Wechselsaison jährlich einen Höhepunkt. Zahlreiche Kunden fordern vor dem Stichtag eine Tarifberechnung an.

Bereits Monate im Voraus wurden lange Zeit bei der Allianz Vorbereitungen in Form von Prognoseberichten, ­Infrastruktur-Orders und Lasttests getroffen und während der Wechselsaison täglich von verschiedenen Fachbereichen begleitet. Mit der automatischen Skalierung von Ressourcen reduziert sich der enorme Kosten- und Zeitaufwand. Heute können wir flexibel und automatisch auf die realen Anforderungen reagieren.

Zudem verbessert sich die Systemstabilität durch automatisierte Analysen zur Kapazitätsauslastung, sodass bei dynamischen Anforderungen weder ungenutzte Ressourcen vorgehalten werden noch ein Ressourcenmangel zu einer Überbelastung führt. Damit konnten wir letztes Jahr über neun Millionen Zugriffe auf unsere Online-Tarifberechnungen zur Spitzenzeit der Kfz-Wechselsaison fehlerfrei bewältigen. Mit steigenden Service-Anforderungen der Kunden wird auch die IT-Stabilität wichtiger.

Ein Kunde erwartet heute, dass die Unternehmenssysteme dieselbe Performanz wie andere Dienstleistungen bieten. Die störungsfreie Erreichbarkeit rund um die Uhr wird vorausgesetzt. Mit Cloud-Technologien ist dies deutlich besser zu meistern, denn der direkte Vergleich zu On-Premises-­Lösungen zeigt, dass bei Cloud-Systemen die Anzahl der IT-Ausfälle nicht nur um den Faktor 20 gesenkt werden kann, sondern auch die Systemverfügbarkeit deutlich eher der von bekannten Plattformen wie Spotify oder Netflix entspricht.

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