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Outsourcing-Studie von Deloitte enthüllt ungenutztes Potenzial

Häufig Unzufriedenheit mit externen Dienstleistern

25.02.2008
Von Nicolas Zeitler
Viele Outsourcing-Dienstleister stellen bei ihren Kunden mangelnde strategische Überlegungen im Vorfeld von Auslagerungsprojekten fest.
Viele Outsourcing-Dienstleister stellen bei ihren Kunden mangelnde strategische Überlegungen im Vorfeld von Auslagerungsprojekten fest.
Foto: Deloitte

Gut ein Drittel der Befragten wünschte sich zudem, ihre Firma hätte mehr Zeit auf die Bewertung und Auswahl des Anbieters verwendet. Unter den Entscheidern, die dies äußerten, waren 55 derer, die mit den eigenen Outsourcing-Projekten nicht sehr zufrieden waren.

Mangelnde Abstimmung auf Geschäftsziele

Könnten sie ihre laufenden Auslagerungs-Verträge erneut aushandeln, würde fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer mit dem Dienstleister Service Levels vereinbaren, die besser auf die eigenen Geschäftsziele abgestimmt sind. Den Führungskräften, die mit dem Outsourcing in ihrem Betrieb unzufrieden sind, stoßen unter anderem unerwartet hohe Kosten und eine schlechte Verständigung mit dem Dienstleister auf.

In den Augen der 31 Outsourcing-Provider, die Deloitte für die Studie befragte, sind sich viele Unternehmen der Vorteile von Outsourcing nicht voll bewusst. So weisen auch die Verfasser der Untersuchung darauf hin, dass Outsourcing wohl Kosten einsparen könne, dies aber längst nicht alles sei. Dazu müsse ein Unternehmen die Auslagerung allerdings als strategische Maßnahme und einen Dienstleister als Partner begreifen. Diese Denke ist laut Deloitte noch zu wenig vebreitet.

Unternehmen schlecht vorbereitet

Diese Einschätzung deckt sich mit den Angaben der befragten Dienstleister. Aus deren Sicht sind die Auftraggeber oft nicht gut genug auf Outsourcing vorbereitet. Nicht selten fehle ihnen dafür ein solider Plan. Häufig lägen auch die Geschäftsdaten nicht vor, die für eine fundierte Outsourcing-Entscheidung notwendig seien. Viele Firmen nehmen sich offenbar auch zu wenig Zeit, sich mit dem Thema zu befassen.

Indem sie das Auslagern von Prozessen vor allem als Maßnahme zu Kosteneinsparungen begreifen, schränken sich Unternehmen in den Möglichkeiten ein, die ihnen das Outsourcing ansonsten bieten könnte, betonen die Berater von Deloitte. Viele wollten einfach ihre bestehenden Abläufe an einen Dienstleister abgeben. Sie erhofften sich dabei unter anderem Vorteile durch dessen Spezialisierung. Dass sich im Zuge von Outsourcing Geschäftsabläufe auch neu strukturieren lassen, nähmen viele Führungskräfte gar nicht wahr. Die Studienautoren empfehlen, externe Dienstleister nicht bloß als Quelle für billige Arbeit zu betrachten, sondern als Partner für Innovationen.

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