kununu-Gehaltsanalyse

In München stimmt die Vergütung, in Duisburg nicht

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Gehalt ist in München am größten, Bonn folgt auf Rang zwei. Schlusslicht sind drei Städte aus dem Westen.
Vor allem in einigen Städten im Westen der Republik sind die Mitarbeiter mit ihrer Bezahlung unzufrieden.
Vor allem in einigen Städten im Westen der Republik sind die Mitarbeiter mit ihrer Bezahlung unzufrieden.
Foto: Noppadon stocker - shutterstock.com

In München sind die Menschen am glücklichsten mit ihrem Gehalt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu, für die insgesamt mehr als 480.000 Gehaltsangaben und über 266.000 Arbeitgeber-Bewertungen von August 2020 bis Juli 2022 in den 30 größten Städten Deutschlands ausgewertet wurden.

Demnach erreicht die bayerische Landeshauptstadt München eine Gehaltszufriedenheit von 63,8 Prozent. Dieser Prozentsatz bezieht sich auf die Menschen, die ihr Gehalt mit sehr gut oder gut bewerten. Bonn kommt auf dem zweiten Platz auf einen Wert von 63,7 Prozent, gefolgt von Stuttgart mit 63,6 Prozent. Am Ende der Rangliste rangieren:

  • Gelsenkirchen (54,8 Prozent),

  • Duisburg (54,1 Prozent) und

  • Mönchengladbach (53,9 Prozent)

In München hat die hohe Zufriedenheit gute Gründe. Denn mit durchschnittlich 55.477 Euro verdienen die Münchener im Großstadt-Vergleich auch tatsächlich am besten. Auf dem zweiten Platz der faktischen Lohntabelle folgt Stuttgart (55.224 Euro) vor Frankfurt am Main mit einem Durchschnittsgehalt von 55.221 Euro, was allerdings nicht in einer hohen Gehaltszufriedenheit mündet. Denn in diesem Ranking liegt die hessische Landeshauptstadt nur auf Rang elf. Am wenigsten verdienen indes Beschäftigte in:

  • Dresden (40.876 Euro),

  • Leipzig (39.422 Euro) und

  • Chemnitz (37.604 Euro).

Große Gehaltsunterschiede

In der Bundeshauptstadt Berlin verdienen die Menschen im Schnitt 46.077 Euro und liegen damit nur auf Rang 19 des städtischen Gehaltsrankings. Mit Position 15 hinsichtlich der Gehaltszufriedenheit wirkt sich das geringe Salär aber nicht ganz so auf die Stimmungslage der Berliner und Berlinerinnen aus, wie es ihrem realen Gehaltsniveau eigentlich entspräche. Eine ähnliche Beobachtung machten die Analysten für Chemnitz, wo die Menschen im Schnitt im Vergleich zu allen anderen deutschen Großstädten am wenigsten verdienen, dafür im Zufriedenheitsranking immerhin auf Platz 19 von 30 Städten landen.

"Eine überdurchschnittliche Lohnstruktur führt nicht immer automatisch zu einer hohen Gehaltszufriedenheit, auch wenn in München tatsächlich beides zusammenkommt. Trotzdem sind die Lebenshaltungskosten in Städten wie Chemnitz ganz anders als etwa in Metropolen wie Berlin", analysiert Nina Zimmermann, CEO von kununu.

Daher habe man im Rahmen einer weiteren Analyse vor allem die größten deutschen Städte wie Hamburg, Berlin, Köln und München noch einmal etwas genauer miteinander verglichen. Das Ergebnis: Im Vergleich der einzelnen Berufsprofile wird vor allem in Berlin auffallend wenig verdient. So verdienen etwa Unternehmensberater in Köln 24 Prozent mehr als ihre Kollegen in Berlin. Und auch in Hamburg liegt ein Berater-Salär noch sechs Prozent über dem in der Hauptstadt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in nichtakademischen Berufsprofilen: Auf Baustellen in Hamburg wird zwölf Prozent, in Köln 15 Prozent mehr verdient als in Berlin. Ein Erzieher oder eine Erzieherin verdient in Berlin im Durchschnitt 35.435 Euro, während in München für den gleichen Job 41.840 Euro in der Lohntüte liegen.

Zur Analyse

kununu hat auf seinem Portal mittlerweile mehr als 2,1 Millionen unternehmensindividuelle Gehaltsdaten eingesammelt. Diese basieren auf Selbstangaben der Beschäftigten. kununu-Algorithmen sortieren dabei Gehaltsangaben aus, die nicht innerhalb eines vorher definierten Gehaltsbandes liegen. Zudem werden die Angaben in einen Gesamtkontext aus Branchendaten, Berufserfahrung und Personalverantwortung gestellt und daraufhin überprüft.

Für die aktuelle Analyse wurden 486.421 Gehaltsangaben sowie 265.604 Arbeitgeber-Bewertungen aus den 30 größten deutschen Städten herangezogen und miteinander in Hinsicht auf die konkreten Gehaltszahlen sowie die Zufriedenheit mit diesen verglichen. Für die Analyse wurden Daten vom 1. August 2020 bis 31. Juli 2022 erhoben.

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