Fachkräftemangel

Neuer Führungsstil soll Mitarbeiter binden

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Allerdings stellt die Studie hier Unterschiede zwischen den Beschäftigtengenerationen fest. Um jüngere Leistungsträger zu halten, scheinen 61 Prozent der Befragten Karriereperspektiven und der Hälfte Förder- und Entwicklungsprogramme besonders geeignet. Die für die Bindung älterer Mitarbeiter am besten geeigneten Anreiz- und Motivationsinstrumente - Beschäftigungssicherheit, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, betriebliche Altersvorsorge - erhalten mit Werten zwischen 20 und 30 Prozent dagegen eine vergleichsweise geringe Zustimmung.

Fachkräfte händeringend gesucht

Einen Schwerpunkt setzt der aktuelle HR-Report auf das Thema Mitarbeitergewinnung. Aufgrund des demografischen Wandels werden sich Unternehmen zunehmend auf einen "War for Talents" einstellen müssen. Dies spiegelt sich auch in den Antworten der Entscheider wider. 64 Prozent suchen aktuell Fachkräfte mit qualifizierter Berufsausbildung, 56 Prozent Hochschulabsolventen und 41 Prozent Experten als Spezialisten für bestimmte Fachgebiete. Am schwersten tun sich Firmen derzeit bei der Rekrutierung von Experten (39 Prozent), Fachkräften (38 Prozent) und Führungskräften (27 Prozent).

Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, brauchen Firmen die besten Fachkräfte und Experten. Frauen werden dabei immer noch vernachlässigt.
Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, brauchen Firmen die besten Fachkräfte und Experten. Frauen werden dabei immer noch vernachlässigt.
Foto: Hays

Fachkräfte werden insbesondere für den Vertrieb gesucht. Das sagten 40 Prozent der Studienteilnehmer. Auf Fachpersonal in den Bereichen Verwaltung und Organisation, Finanz-, Rechnungswesen und Controlling und IT/EDV entfielen jeweils rund 30 Prozent der Nennungen. Die Rekrutierung erfolgt bevorzugt über Jobportale im Internet, Stellenanzeigen in Printmedien, die firmeneigene Karrierewebsite und durch Mitarbeiterempfehlungen.

Genderthemen noch unterbewertet

Der Arbeitsmarkt wird zudem massiv von Entwicklungen im Bereich der Informations-, Kommunikations- und Mobiltechnologien geprägt. Nach Ansicht der befragten Entscheider verdichtet sich dadurch die Arbeit und Abläufe werden beschleunigt. Die in diesem Zusammenhang steigende Bedeutung von Wissen und Kompetenz als Wettbewerbsfaktor ist den Befragten sehr wohl bewusst. Erstaunlicherweise hat die Personalpolitik in Unternehmen die Veränderung des Geschlechter- und Rollenverständnis im Hinblick auf die steigende Anzahl berufstätiger Frauen noch zu wenig auf dem Radar.

Im Rahmen der Studie wurden rund 440 Entscheider aus Firmen unterschiedlicher Größen und Branchen im deutschsprachigen Raum befragt. 40 Prozent der Studienteilnehmer sind Führungskräfte aus dem Personalwesen (Human Resources, HR), 30 Prozent Mitglieder der Unternehmensleitung, elf Prozent Führungskräfte in Fachabteilungen und 18 Prozent Mitarbeiter aus Personalabteilung und Fachabteilungen ohne Führungsverantwortung.

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