Strategien


CIO Stefan Henkel

Siemens Healthineers nimmt Kurs auf SAP S/4HANA

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

Das Upgrade eröffnet dem Business laut dem CIO neue Geschäftschancen. Die IT profitiere von den Innovationen, die SAP im S/4-Standard bereitstellt. Parallel zur technischen Migration auf S/4 schulte Siemens Healthineers zusammen mit dem Beratungshaus Deloitte und Experten von SAP die Belegschaft.

"So mussten wir den globalen Rollout nicht unterbrechen," berichtet Henkel. In der Regel rieten SAP und Berater dazu, für den Schritt auf S/4 eine Pause einzulegen, um das Template auszurollen und zu testen. "Das hätte uns um ein Jahr zurückgeworfen, diese Verzögerung wollten wir nicht eingehen." Stand Dezember 2023 sind insgesamt 30 Länder mit ihren Standorten auf S/4 migriert.

Neben den Wellen, die jeweils mehrere Länder umfassen, hat das Team um Henkel auch sieben Einzelprojekte gestartet. Diese betreffen große Länder, die aufgrund besonderer Regularien oder hoher Transaktionsvolumina besonders komplex sind, so dass das Template aufwändiger angepasst werden muss. Dazu zählt etwa Indien, dessen Template im April 2024 ausgerollt werden soll. China, Brasilien und die USA sollen folgen. In diesen Ländern kommt zudem Servicenow zum Einsatz, um die kleinteiligen Service-Prozesse abzubilden.

Pro Jahr will sich das Team um den CIO eine Welle und ein bis zwei Einzelprojekte vornehmen. 2025 sollen alle Sales & Service-Einheiten weltweit auf dem neuen Template laufen.

Vorteile der Migration

Auf dem S/4-Standard gibt es im Unternehmen nun rund 50 Fiori-Apps, die laut Henkel allen Ländern auf einen Schlag zur Verfügung stehen. Das Auftragskosten-Controlling sei weltweit einheitlich, hoch automatisiert und transparent.

"Das ist wichtig, da wir viele komplexe und sehr lang laufende Vertragsmodelle mit großem Volumen haben," kommentiert der Manager. Dabei bezieht er sich auf das Geschäftsmodell Managed Equipment Services, das Verträge mit mehr als 1.000 Positionen umfasst.

Die Verträge laufen über fünf bis zehn Jahre, deren Leistungen monatlich erbracht und in Rechnung gestellt werden. Henkel: "Dort haben wir ein hohes Transaktionsvolumen, das wir mit der neuen Technologie viel leichter umsetzen können. Das wäre mit den Legacy Systemen nicht möglich gewesen."

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