Cloud Computing


Analysten über Cloud-Angebote

Strategie bei IBM, Taktik bei HP

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

„Für Anwender sind Vorteile möglich“, so Zilch weiter. Im Fall der IBM PureSystems insbesondere, wenn das Data Center heute schon auf Websphere und DB2 standardisiert sei. Allerdings sei dies eher selten der Fall, oftmals herrsche Applikations-getrieben eine starke Heterogenität. „Gerade im Datenbank-Bereich werden die meisten Anwender Oracle und MicrosoftMicrosoft SQL Server unterstützen müssen“, analysiert Zilch. Insbesondere in diesen gemischten Umgebungen könne der Vorteil zu einem Nachteil werden, denn die neue Generation von Private Cloud Appliances erhöht zunächst die Komplexität, da ein weiteres System hinzukommt. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Anwender sollten Middleware-Schicht selbst definieren

„Das wichtigste für die Anwender ist also eine klare Standardisierungs-Strategie“, so Zilch. Dies sei einfacher gesagt als getan, da die existierende Applikationslandschaft hier nachhaltig kontraproduktiv wirkt. „Die Herausforderung ist also, ausgehend von der Ist-Situation einen realistischen Weg zu einem höheren Standardisierungsniveau zu definieren und kontinuierlich umzusetzen“, so der Analyst. Eventuell sei es ratsam, dass die Anwender eine geeignete Middleware-Schicht selbst definierten. „Damit ist dann der Integrationsaufwand höher, es sind aber Vorteile bei Offenheit und Flexibilität zu verzeichnen“, erläutert Zilch. Obwohl auch die Nachteile zu sehen seien, sei die IBM-Initiative die umfassendste und kompletteste auf dem Markt.

HPs Public Cloud-Angebot sei auf IaaS fokussiert, kommentiert IDC-Analystin Mette Ahorlu. Man spekuliere darauf, dass Anbieter wie Salesforce.com via HP-Services ihre SaaS-Angebote an die Endanwender richteten. Eingesetzt werde überwiegend eigene Technologie. Als besonderen Mehrwert werde HP vor diesem Hintergrund eine recht einfache Integration von Public Cloud, Private Cloud und traditionellen IT-Umwelten anbieten können – je nach Kundenbedarf.

IDC: HP eine "sichere Wette"

Ahorlu erkennt in HP das Potenzial, zu einem von sehr wenigen Großanbietern von globalen Cloud-Dienstleistungen zu werden, auf deren Basis anderen Anbieter ihre eigenen Angebote transportierten. Der Erfolg werde letztlich davon abhängen, ob die Schaffung eines solchen Ökosystems gelingt. IDC hat daran wenig Zweifel und bezeichnet die Public Cloud von HP als „sichere Wette“.

Käufer von HP-Technologien und HP-Outsourcing-Services profitieren aus IDC-Sicht von diesem Schritt – insbesondere wegen der verbesserten Integrations- und Steuerungsmöglichkeiten. Zudem hat HP Preisnachlässe angekündigt, bis zu 70 Prozent in bestimmten Outsourcing-Nischen. Laut Ahorlu dürfte dies durch eine Expansion im Bereich kleinerer und mittlerer Kunden aufgefangen werden. „Das sollte Cloud-Lösungen von HP erreichbar für kleinere Firmen machen und deshalb hochwillkommen sein“, so die IDC-Analystin.

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