Strategien


UMFRAGE UNTER 50 IT-ENTSCHEIDERN

Was CIOs bewegt

Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.
Wie wichtig die Informationstechnik für Unternehmen ist, lässt sich nicht so einfach bestimmen. Deutliche Hinweise stecken jedoch in den Angaben über die Position der Entscheider, Mitarbeiterzahl und Investitionen. CIO hat nachgefragt, fünzig CIOs führender Unternehmen haben geantwortet.

UM ES VORWEG zu nehmen: Mit der IT geht es aufwärts, trotz Konjunkturflaute. Der strategische Einsatz von Computern, Software und Netztechnik hat sich als Erfolgshebel etabliert und erfüllt diese Funktion auch dann, wenn der Spar-Kommissar umgeht. Das Selbstbewusstsein der IT-Champions macht das deutlich: Fast alle CIOs sind überzeugt, dass sie das Unternehmen mit gestalten, statt die Fachbereiche nur technisch zu koordinieren.

Die Informationstechnik steht auf einer Stufe mit Forschung und Entwicklung, Produktion, FinanzenFinanzen, Marketing und Vertrieb. CIOs sitzen am Tisch, wenn über Investitionen, Strategie, Produkte und Märkte entschieden wird. Und sie sitzen immer häufiger in den höchsten Etagen oder gehen dort ein und aus. Rund die Hälfte rangiert auf Geschäftsleitungsebene, jeder achte Befragte verfügt über Platz und Stimme im Vorstand. Das Selbstbewusstsein der CIOs ist offenbar keine Hybris, sondern deckt sich mit der steigenden Wertschätzung für die Unternehmens-IT. Top-Firmen der Branche Finanzen

Die Eckdaten unserer Umfrage: Rund 1,5 Billionen Mark Umsatz pro Jahr erwirtschaften die Unternehmen, deren CIOs antworteten, rund 50000 IT-Experten arbeiten dort. Die Investitionen in Informationstechnik werden steigen, wenn auch moderat. Nur jeder achte CIO rechnet damit, nächstes Jahr für Investitionen weniger Geld zur Verfügung zu haben als zuletzt; bei rund der Hälfte bleiben die Budgets stabil, und jeder Vierte wird nach eigener Einschätzung mehr ausgeben können als 2001.

Was die CIOs uns mitgeteilt haben, leuchtet die IT-Szene sicher nicht bis in jeden Winkel aus. Das ist der Job der Marktforscher, und selbst die kommen ja zu unterschiedlich plausiblen Resultaten. Aber etwas rückt die Umfrage in eine besondere Position: Die Antworten kamen mit Namens- und Unternehmensnennung -- und mit Bild.

Das bietet die Chance zur Kontaktaufnahme und dürfte einiges erleichtern für die CIOs. Schwierige Aufgaben stehen ihnen bevor: Statt der New-Economy-Rosinen kommt wieder Schwarzbrot auf den Tisch, und Investitionen werden nur dann getätigt, wenn sie einen Deckungsbeitrag in nicht allzu ferner Zukunft erwarten lassen. Mit dieser Tatsache sind alle CIOs konfrontiert. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass für das eine oder andere Problem in einem anderen Unternehmen bereits ein Lösungsansatz existiert. Man muss nur wissen, wo.

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