Schluss mit sportlichem Ehrgeiz: Hacker beschaffen harte politische Informationen

Cyber-Spionage bedroht öffentliche Sicherheit

10.01.2008
Von Nina Gut

Auch auf dem Markt für Hacker-Tools ist der Kunde König

So ist es kein Wunder, dass der Markt für Hacker-Tools wächst. Online-Auktionen, Produktwerbung und Support-Angebote kennt die elektronische Schattenwirtschaft schon länger. Mittlerweile ist die Konkurrenz aber auch dort so heftig, dass der Dienst am Kunden zu einem wichtigen Verkaufsargument wird. Wie auf jedem guten Markt ist der Kunde König. Spam-Plattformen lassen sich zu Billigtarifen mieten. Und wer Kreditkartendaten ausspionieren möchte, kann sich bei spezialisierten Dienstleistern den passenden Trojaner programmieren lassen.

Auch das legale Geschäft fördert den Schwarzmarkt: Unabhängige Software-Tester verkaufen Anwendern und Herstellern Wissen über die von ihnen ermittelten Programmfehler und Sicherheitslücken. Dieser legale Handel leistet der Spekulation mit kriminell verwertbaren Informationen Vorschub. Bis zu 75.000 US-Dollar (gut 50.000 Euro) sollen damit im Einzelfall zu verdienen sein. Experten glauben, dass die Existenz des legalen Marktes das Risiko erhöht, dass Informationen über Software-Lecks in falsche Hände geraten.

Der von McAfee jährlich herausgegebene Virtual Criminology Report bewertet globale Trends in der Computer- und Internet-Sicherheit. Er berücksichtigt Forschungsergebnisse der NATO, des FBI, der britischen Behörde zur Verfolgung des organisierten Verbrechens (Serious Organised Crime Agency, SOCA) sowie renommierter Hochschulen und Expertengruppen.

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