Strategien


Digitalstrategie von Zeppelin Baumaschinen

Das Amazon der Bauindustrie

Wolfgang Hahnenberg, CEO Z Lab: "Man muss die Mitarbeiter beim Change-Management auf allen Ebenen mitnehmen – und zwar sofort."
Wolfgang Hahnenberg, CEO Z Lab: "Man muss die Mitarbeiter beim Change-Management auf allen Ebenen mitnehmen – und zwar sofort."
Foto: Z Lab

Zeppelin Rental erhielt daraufhin die Aufgabe, ein digitales Sharing-Modell zu bauen, das das bisherige klassische Rental-Geschäft maximal disruptiv herausfordern könnte. Daraus ging Ende 2014 die Online-Plattform "Klickrent" für Baumaschinen hervor, die als unabhängiges Startup von Berlin aus ihren Betrieb aufnahm. Auf diesem Portal können auch andere Unternehmen und Wettbewerber ihre Maschinen zur Vermietung anbieten.

Das neue Z Lab in Berlin

Im Zuge der Entwicklung dieser Plattform ergaben sich jedoch immer mehr und weitergehende Themen rund um die Digitalisierung, so dass Zeppelin 2015 entschied, mehr zu unternehmen als nur dieses eine Start­up zu betreiben. Hinzu kam die Erkenntnis, dass die Anstrengungen zentral zusammengeführt werden mussten, wollte das Unternehmen Erfolg haben. Gerstmann berichtet: "Erst haben wir die digitale Transformation der bestehenden Geschäfte in den Unternehmensbereichen gelassen. Dann stellten wir aber fest, dass in vielen überlappenden Fragestellungen aneinander vorbei entwickelt wurde."

Daraus resultierte 2016 die Entscheidung, die Zeppelin Lab GmbH, kurz Z Lab, in Berlin zu gründen und Klickrent mit seinen agilen Teams zum Kern des Digitalunternehmens zu machen. Heute gliedert sich Z Lab in drei Bereiche: In "Free Venturing" arbeiten Teams an neuen Themen und kämpfen wie Startups um die nächste Finanzierungsrunde. "Strategic Venturing" fördert interne Startups mit vielversprechenden, gerne auch disruptiven Geschäftsmodellen. Und eine dritte Unit, "Digital Transformation", kümmert sich um die Digitalisierung des bestehenden Geschäfts.

Klassiche IT-Denke ablegen

Von Anfang an stand fest, dass das Z Lab eine unabhängige Einheit sein sollte. "Mit einem Lab als interner Abteilung wird man die klassische IT-Denke nicht los", fürchtet Gerstmann. In der Digitalisierung seien Mitarbeiter gefragt, die es gewohnt sind, mit Trial and Error, Sprints und einer Fehlerkultur umzugehen. Zudem manage ein externes Lab übergreifende Projekte besser und sorge als neutrale Instanz dafür, dass die gefundenen Lösungen für alle betroffenen Geschäftseinheiten akzeptabel sind.

Die Unternehmens- und IT-Fakten der Zeppelin GmbH.
Die Unternehmens- und IT-Fakten der Zeppelin GmbH.
Foto: cio.de

Mit der Gründung von Z Lab entschied sich Zeppelin für eine IT der zwei Geschwindigkeiten: Den digitalen Umbau verantwortet seitdem Wolfgang Hahnenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung des Z Lab. Er arbeitet schon seit 16 Jahren für Zeppelin und kennt das Unternehmen somit gut von innen. Hahnenberg hat den Auftrag, den Wissenstransfer in den Konzern sicherzustellen. "Es ist spannend zu sehen, wie die Methodenkompetenz aus dem Lab jetzt immer stärker in die klassische IT einzieht", sagt der Z-Lab-Chef.

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