Interview mit Matthias Hartmann

"Durch Geschäftsmodelle differenzieren"

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Wie erklären Sie sich diese Veränderung?

Hartmann: Die Unternehmen nehmen Abschied von rein monolithischen internen Strukturen. Externe Zusammenarbeit, strategische Partnerschaften und die Nutzung spezieller Anbieter in Unternehmensnetzwerken spielen eine immer größere Rolle.

CIO.de: Welche Bereiche sind dabei führend?

Hartmann: Vor allem in den Branchen MedienMedien, Telekommunikation und ChemieChemie kommen mehr als 50 Prozent der neuen Ideen von außerhalb. Interessant: Die Firmen, die verstärkt auf externe Partnerschaften setzen, sind auch beim Umsatzwachstum erfolgreicher als andere. Top-Firmen der Branche Chemie Top-Firmen der Branche Medien

CIO.de: Welche Hindernisse für Innovation gibt es?

Hartmann: Traditionell ging es in der Vergangenheit immer um Innovationen in neue Produkte und Services. Prozess- und Geschäftsmodell-Innovationen sind in den Augen der CEOs inzwischen aber genauso wichtig: Wie führe ich mein Geschäft, wie differenziere ich mich am Markt mit strategischen Partnerschaften? Immer wichtiger wird auch Innovation in den internen Betriebsabläufen.

Der Fokus wird immer größer. Die Hindernisse liegen jedoch oft in der Firmenkultur: Wie gehe ich intern mit dem Thema Innovation um; wie kriege ich es in die DNA des Unternehmens eingebrannt? Extern bremsen der Umfrage zufolge oft gesetzliche und regulatorische Einschränkungen.

CIO.de: Sind die Deutschen dabei besonders zögerlich?

Hartmann: Wir können das ein Stück weit durch die Studie belegen. Die europäischen Länder, inklusive Deutschland, betonen externe Zusammenarbeit wesentlich weniger deutlich als die amerikanischen oder die asiatischen. Hier spüren Sie eine starke Zurückhaltung, und es gilt noch die klassische Sichtweise, dass Innovation aus dem eigenen Haus kommen muss.

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