Strategien und Technologien zur Mobile Security

Mobile Daten in der Praxis effizient schützen

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Ein Container ist ein verschlüsselter, durch ein Passwort geschützter Bereich auf einem Mobilgerät, der mithilfe einer speziellen Software eingerichtet wird. Er agiert unabhängig von der "normalen" Arbeitsumgebung des Smartphones oder Tablet-Rechners. In solchen Containern werden Geschäftsdaten und Anwendungen abgelegt, etwa E-Mail, Geschäftskontakte, Kalender und Browser, außerdem unternehmensspezifische Applikationen.

Vorteile der Container-Technik sind das hohe Sicherheitsniveau und die Möglichkeit, den Einsatz privater Endgeräte für geschäftliche Zwecke zu erlauben, ohne dass es zu einer Vermengung privater und beruflicher Daten und Anwendungen kommt. Die IT-Abteilung hat zudem die Kontrolle über die Container, kann also deren Inhalt ändern oder diese "Behälter" komplett löschen.

Zu den Nachteilen zählt, dass viele Container-Technologien herstellerspezifisch sind. Dies bedeutet, dass sich der Anwender an einen Anbieter bindet. Hinzu kommt, dass einige Lösungen ein Rekompilieren der ursprünglichen Anwendung mithilfe von Software Development Kits (SDKs) erfordern. Das schränkt die Zahl der unterstützten Applikationen ein. Anbieter von solchen Container-Lösungen sind unter anderem Citrix und Good Technology.

App-Wrapping: Anwendungen werden eingepackt

Bei App Wrapping werden in eine mobile Anwendung beispielsweise unternehmenseigene Sicherheitsregeln "injiziert". Dies kann mithilfe von Software Development Kits erfolgen, allerdings auch ohne massive Änderungen am Programmcode der Applikation.
Bei App Wrapping werden in eine mobile Anwendung beispielsweise unternehmenseigene Sicherheitsregeln "injiziert". Dies kann mithilfe von Software Development Kits erfolgen, allerdings auch ohne massive Änderungen am Programmcode der Applikation.
Foto: Good Technology

Ohne SDKs kommen "App Wrapper" aus. Der Anbieter, beispielsweise MobileIron oder VMware-AirWatch, modifiziert in diesem Fall den ausführbaren Code einer Anwendung. Hinzugefügt werden beispielsweise Sicherheitsregeln. Diese legen fest, wo welche Daten gespeichert werden und über welche Verbindungen diese transportiert werden dürfen. Dieser Ansatz weist ähnliche Vorteile auf wie das "Containerisieren" von Apps und Daten, insbesondere die Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Bereichen auf einem Mobilgerät.

Zu den potenziellen Problemen zählt, dass manche Hersteller von Anwendungen es untersagen, deren Code zu modifizieren. Zudem ist das Patchen solcher ummantelter Anwendungen komplexer als bei Original-Applikationen. Vor allem bei Standard-Applikationen, die beispielsweise über die App-Stores von GoogleGoogle, AppleApple, MicrosoftMicrosoft oder auch RIM/Blackberry bezogen werden, sind Techniken wie Wrapping mit einem höheren Aufwand verbunden und lassen sich wegen des mangelnden Zugriffs auf den Programmcode oft gar nicht umsetzen. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

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