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Wann ist was wo?

So behält BMW die Lieferkette im Blick

05.08.2021
Von Redaktion CIO
Für Autobauer ist eine funktionierende Supply Chain das Rückgrat der Produktion. Lesen Sie, wie die BMW Group diese Aufgabe angeht.
Um individuelle Kundenwünsche flexibel erfüllen zu können, hat die BMW Group eine digitale Supply-Chain-Plattform entwickelt.
Um individuelle Kundenwünsche flexibel erfüllen zu können, hat die BMW Group eine digitale Supply-Chain-Plattform entwickelt.
Foto: BMW Group

Für einen globalen OEM wie BMWBMW sind Versorgungsengpässe bei Bauteilen ein teures Ärgernis. Da das bisherige Kapazitätsmanagementsystem nicht nur veraltet war, sondern auch nur sporadisch genutzt wurde, entschied sich der Finalist des diesjährigen Digital Leader Award (DLA) Mitte 2017 dafür, ein neues Tool zu diesem Zweck aufzusetzen. Top-500-Firmenprofil für BMW

Mit KAMÄLEON (Kapazitätsmanagement mit Lieferanten online) sollten einerseits aufwändige Engpässe und teure Nachlieferungen vermieden, beziehungsweise vorab erkannt und verhindert werden, andererseits auch neue Standards in Sachen Supply-Chain-Transparenz gesetzt werden. Die Vorgabe war, Resilienz und Qualität zu steigern und im selben Atemzug die Leistungsfähigkeit der Lieferkette nachhaltig zu steigern, um proaktiv statt nur reaktiv agieren zu können.

Dynamisches Change-Programm

Dieser Aufgabe widmeten sich Alexander Scholz, Leiter Digital Supply ChainSupply Chain, und sein Team. Arbeitsgrundlage bildete dabei ein kollaborativer Ansatz, schließlich sollten alle Beteiligten auf Supply-Chain-Ebene von übergreifender Transparenz profitieren und auf Augenhöhe agieren können. Zudem war vorgesehen, alle Partner so früh wie möglich in die neuen Abläufe mit einzubeziehen, um die Anforderungen sämtlicher Nutzer abbilden zu können. Das machte vor allem gegenseitiges Vertrauen unabdingbar. Alles zu Supply Chain auf CIO.de

Das Team setzte außerdem auf frühzeitige und breit angelegte Informations- und Kommunikationsmaßnahmen, um offen mit Vorbehalten und Einwänden umzugehen. Diese sollten im Rahmen einer konstruktiven Herangehensweise als Diskussionsgrundlage für die Konsensfindung dienen. Bei der Etablierung von KAMÄLEON standen Design ThinkingDesign Thinking und Co-Creation im Fokus. Finanziert wurde das Projekt über ein Accelerator-Modell. Alles zu Design Thinking auf CIO.de

Im ersten Schritt der Umsetzung wählte die BMW Group 15 Partner aus unterschiedlichen Bereichen der Lieferkette aus, um einen Piloten auf die Beine zu stellen. Entscheidendes Auswahlkriterium war dabei, dass die Partner sich offen gegenüber dem neuen, kollaborativen Ansatz zeigten - so konnte die richtige Dynamik für die erfolgreiche Umsetzung entstehen. Bis Ende 2017 stand das MVP von KAMÄLEON, Ende 2018 erfolgte der internationale Rollout - seitdem wird das System ständig weiterentwickelt und optimiert.

Viel mehr als nur ein Tool

Ihre Zielsetzung hat die BMW Group mit KAMÄLEON erreicht: Das System schafft durchgängige Transparenz in der Lieferkette und wird sowohl intern als auch extern begeistert genutzt (weltweit zirka 6.000 user). Mit Hilfe einer Frühwarnsystematik konnten die tatsächlich eintretenden Versorgungsengpässe und die damit verbundenen Aufwände drastisch reduziert werden.

KAMÄLEON sorgt in der BMW-Lieferkette für Transparenz.
KAMÄLEON sorgt in der BMW-Lieferkette für Transparenz.
Foto: BMW Group

Dabei ist KAMÄLEON mehr als nur ein kollaboratives Kapazitätsmanagementsystem: Die barrierefreie und global verfügbare Lösung konnte sowohl die kollaborative Zusammenarbeit - intern wie extern - als auch den Einsatz agiler Methoden im Konzern entscheidend voranbringen. Letztlich zahlt KAMÄLEON auf das übergreifende Ziel der BMW Group ein: individuelle Kundenwünsche flexibel zu erfüllen.

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