5G-Netz

Deutsche Telekom verbessert Handynetz an der Autobahn

06.11.2023
Mit neuen Funkanlagen soll die Übertragungsqualität nun entlang der Autobahn auf ein höheres Level gehievt werden.
Hält die Verbindung? So eine bange Frage stellen sich Reisende immer mal wieder, wenn sie die Zeit auf der Autobahn zum Telefonieren und zum datenintensiven Surfen nutzen.
Hält die Verbindung? So eine bange Frage stellen sich Reisende immer mal wieder, wenn sie die Zeit auf der Autobahn zum Telefonieren und zum datenintensiven Surfen nutzen.
Foto: Lutsenko_Oleksandr - shutterstock.com

Beim Ausbau ihres Handynetzes an Autobahnen kommt die Deutsche TelekomDeutsche Telekom voran und setzt damit die Konkurrenten Vodafone und O2 unter Druck. Der Bonner Konzern teilte mit, am Montag im Rahmen einer Kooperation mit der Autobahn GmbH an der A1-Rastanlage Schellenbach im Saarland den ersten neuen Funkmasten in Betrieb zu nehmen. Dieser funkt in den Standards 2G, 4G und 5G5G in verschiedenen Frequenzen zwischen 800 und 2.100 Megahertz. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom Alles zu 5G auf CIO.de

Bis Ende 2024 soll feststehen, wo insgesamt 400 neue Telekom-Standorte entlang der Autobahnen sein werden. Sie werden sich künftig deutlich näher an der Fahrbahn befinden als andere Masten und auch deshalb gute Verbindungen ermöglichen. Diese Nähe zur Fahrbahn ist ein großer Vorteil der Kooperation. Im Download sollen mindestens 200 Megabit pro Sekunde möglich sein. Damit ist die Übertragung doppelt so schnell wie an anderen Standorten, die nur eine staatliche 100-Megabit-Vorgabe erfüllen. Die Anzahl der Verbindungsabbrüche soll minimiert werden.

Kooperation mit der Autobahn GmbH

Die Kooperation mit der Autobahn GmbH wurde im Mai bekanntgegeben, sie sieht eine vereinfachte und schnelle Standortsuche samt Bauplanung vor. Dass nicht mal ein halbes Jahr später die ersten Antennen aktiviert werden, ist tatsächlich schnell. Derzeit hat die Telekom nach eigenen Angaben rund 6.300 Mobilfunkmasten entlang der Autobahnen. Sie sind aber nicht so gut gelegen wie es die neuen Anlagen sein werden.

"Die Auswahl und Abstimmung von neuen Mobilfunkstandorten war in der Vergangenheit ein langwieriger Prozess", sagte der Technikchef der Telekom Deutschland, Abdu Mudesir. "Durch die Kooperation mit der Autobahn GmbH hat sich das entscheidend verkürzt." Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Oliver Luksic (FDP) wertete die Inbetriebnahme des ersten Funkmasts als Erfolg. "Das Ziel der Bundesregierung ist es, den modernsten Mobilfunkstandard flächendeckend verfügbar zu machen - unsere Verkehrsadern haben dabei besondere Priorität."

Vodafone und Telefónica Deutschland (O2) setzen ebenfalls auf den Schulterschluss mit der Bundesgesellschaft, sind aber längst noch nicht so weit wie der Magenta-Konzern. Ein Vodafone-Sprecher sagt, man habe sich mit der Autobahn GmbH "auf eine ähnliche Vereinbarung verständigt, die kurz vor der Vertragsunterzeichnung steht". Bis die ersten Vodafone-Antennen aktiviert werden, die im Rahmen dieser Zusammenarbeit nah an der Fahrbahn funken können, wird es noch dauern.

Ein O2-Sprecher sagt, man befinde ich "derzeit in konstruktiven Gesprächen" mit der Autobahn GmbH. "Am Ende dieser Gespräche könnte eine Kooperationsvereinbarung stehen, die beispielsweise den Aufbau zusätzlicher Standorte an Autobahnen und Raststätten ermöglicht." Der O2-Sprecher betont, dass man schon heute das Netz an den Autobahnen kontinuierlich und gezielt ausbaue, also bisher auch ohne Kooperation mit der Autobahn GmbH. Dies gilt auch für Vodafone.

Laut einem Bericht der Bundesnetzagentur deckte die Deutsche Telekom in diesem Sommer 98,0 Prozent der Bundesfernstraßen mit 4G-Verbindungen ab, bei Vodafone waren es 97,7 Prozent und bei Telefónica 97,6 Prozent. Beim Funkstandard 5G sind die Prozentwerte niedriger. Die Differenz zu 100 Prozent erscheint bei 4G zwar gering. Die fehlenden Prozentpunkte machen aber deutlich, dass auf vielen Strecken quer durch Deutschland noch keine lückenlose Abdeckung gegeben ist. Zudem kann es beim Funkzellen-Wechsel der Reisenden zu Schwierigkeiten kommen. (dpa/rs)

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