Strategien


Von wegen Innovationsmotor

IT-Chefs in der Rolle des Spielverderbers

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Diesem Gedanken wollten nicht alle Diskutanten folgen. Sicherheit sei der wichtigste Faktor, an dem sie gemessen würden, hielten sie dagegen. Allerdings sahen auch sie den einschränkenden Charakter, den ein Zuviel an Sicherheit mit sich bringe. So machten allzu "kastrierte Endgeräte", wie ein Diskutant sagte, den Anwendern keinen Spaß. Das Image der IT leide darunter.

"IT-Abteilungen müssen ihre Kulturen ändern", empfahl Schwab. Es gehe auch darum, Risiken zu akzeptieren - in einem kontrollierbaren Umfang. Um in Sachen Innovation voran zu kommen, schlug der Analyst vor, Business-Experten aus den Fachabteilungen mit ausreichendem Technologieverständnis in die IT-Abteilung zu holen, weniger relevante Aufgaben konsequent auszulagern und sich Budgets kreativ zu beschaffen - beispielsweise, indem durch OutsourcingOutsourcing und Automatisierung entstehende Puffer entsprechend allokiert oder Töpfe anderer Abteilungen, etwa das Business Development, angezapft werden. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Kein Budget für Innovationen

Dass es nur so gehen kann, stand auch für die meisten anderen Diskussionsteilnehmer außer Frage. "Kaum jemand hat ein Budget für Innovationen oder für neue Themen" sagte ein CIO. "Sie können Budgets für neue Produkte oder schnellere Prozesse anfordern, nicht für Innovationen", bestätigte ein anderer. "Dafür kriegen Sie kein Geld!"

Schwab appellierte an die IT-Macher, sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. "Ein Mangel an Visionen und Führungsstärke ist tödlich", sagte er. "Dann gehen die IT-Themen aus dem Hause." Man solle sich keinesfalls grundsätzlich gegen neue Themen wie Social oder Cloud stellen - höchstens wenn man kurz vor dem Ruhestand stehe. Das werde heute übel genommen. Vielmehr gelte es, neue Technologien schnell und wohlwollend zu prüfen, um sich eine Meinung zu bilden und Antworten zu haben. Schnelligkeit sei dabei für die Wahrnehmung durch die Fachabteilungen essenziell.

Ulrich Weigel von BMC Software, ebenfalls als Impulsgeber geladen, fügte hinzu, dass es große Erleichterung schaffe, wenn das Backend gut organisiert und automatisiert sei. Eine Serverbereitstellung, die nur einen statt fünf Tage dauere, setze personelle Ressourcen und Gelder frei, die für andere Zwecke verwendet werden könnten. Zudem solle man auf Customizing von Software, soweit es irgendwie gehe, verzichten. "Out-of-the-box" sei heute das Leitmotto.

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