Retail IT


Neue ERP-Strategie wegen Asien-Boom

Luxus-Modehaus führt SAP ein

25.03.2011
Von Hartmut  Wiehr

Standardisierung in den Geschäfts-, Liefer- und Lagerprozessen soll Engpässe an einzelnen Orten vermeiden und der Zentrale einen permanent aktualisierten Überblick ermöglichen. Wie Stefan Gruler, bei SAP Deutschland für das Retail-Geschäft zuständig, ausführt, sieht der Software-Anbieter inzwischen den HandelHandel als strategisches Business, auf das man sich stärker fokussieren will. Bereits mehr als 4.800 Retailer weltweit würden SAP-Programme einsetzen. Durch die Übernahme von Sybase sei man auch gut vorbereitet auf das boomende Geschäft mit mobilen Einkaufsmöglichkeiten. Gruler verweist auf eine Untersuchung von Goldman Sachs, nach der die Internet- und Mobile-Umsätze in den nächsten fünf Jahren den traditionellen Ladenhandel überrunden würden. Top-Firmen der Branche Handel

SAP for Retail wird um Funktionen ergänzt

So wird die bestehende IT-Landschaft von Ferragamo mit Lösungen aus dem Branchen-Portfolio SAP for Retail um zentrale Funktionen für die Steuerung von Bestandsführung und -verteilung ergänzt, um neben den einzelnen Läden auch den geplanten Online-Verkauf nachhaltiger zu unterstützen. Mit NetWeaver Process Integration soll die Anbindung bestehender regionaler IT-Landschaften an die zentralen SAP-Instanzen unterstützt werden. So ließe sich ein neu organisierter Prozess- und Datenaustausch zwischen verschiedenen Anwendungen und Standorten herstellen. Angestrebt ist eine unternehmensweite konsistente Datenbasis.

Gruler äußerte sich im Gespräch mit CIO.de Retail-IT zuversichtlich über die Aussichten, sich weiter als Partner für Retailer etablieren zu können. Man hätte bei SAP erkannt, dass gerade hier viel investiert werden müsste. Der Software-Markt, um den es gehe, umfasse ein Volumen von etwa zwei Milliarden Euro. Die Frage, wie hoch der gegenwärtige Anteil von SAP an diesem Kuchen ist, wollte Gruber allerdings nicht beantworten. Letztlich handele es sich um einen strategischen Zukunftsmarkt.

Selbst wenn der Retail-Markt, zum Beispiel beim Verkauf von Büchern oder Musik, rückläufig ist, kann Gruler darin keinen Hinderungsgrund für ein Engagement in dieser Branche sehen. Das seien nur Einzelfälle und insofern nicht aussagekräftig für den gesamten Markt. Gerade der Modebereich zeige ja eine andere Tendenz.

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