BI ohne Business Case geht nicht

"Unternehmensdaten müssen vertrauenswürdig sein"

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Ein schlauer CIO sucht sich Sponsoren aus dem Business

CIO: Das klingt so, als sollte das Business zum Treiber von BI sein, nicht die IT?

Martin: Absolut richtig! Wie das anders herum geht, zeigt ein Ausflug in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Als damals die Data Warehouses aufkamen, wollte viele ITler das haben. Erst danach hat man sich die Kunden dafür gesucht, aber das hat natürlich nicht funktioniert. Dummerweise hat das die Business Intelligence sogar in Misskredit gebracht.

CIO: Die BI-Initiative kommt also besser von den Fachabteilungen?

Martin: Ein schlauer CIO, der das Problem der vertrauenswürdigen Daten kennt, wird sich im Business einen Sponsor suchen. Wenn er das geschafft hat, kann er sich entspannt zurückziehen und darüber wachen, dass die Infrastruktur läuft. Budgetanforderungen und alles, was damit verbunden war, kommt vom Sponsor, und die IT braucht sich nicht mehr in erster Linie darum zu kümmern. BI in diesem Sinne ist also reine Chefsache.

CIO: Wie nähern sich Unternehmen dem Thema BI?

Martin: Sie brauchen zwingend einen Business Case. Die Anekdote von eben zeigt, wie man dazu kommen kann: Da gibt es auf einmal einen Bedarf auf der Business-Seite, die bestimmte Informationen nicht hat und auch nicht bekommt. Oft passiert es, dass auf der Vorstandsebene die Unternehmensverantwortlichen zusammen sitzen. Jeder hat seine Zahlen, und die Manager stellen fest, dass sie nicht zusammen passen. Wenn man mit Spreadsheets arbeitet, passiert das sehr schnell. Dann hat jeder seine Zahlen und man diskutiert darüber, welches die richtigen sind.

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