Projekte


Creditplus Bank

Zentralisieren auf Schwäbisch

Die Landesgruppe in Portugal hat schon vorgemacht, wie in Zukunft alle Länder miteinander kooperieren und Vorteile aus dem gemeinsamen Handeln ziehen können. Sie übernahm von der Gruppe einen fertig verhandelten Vertrag, in dem Leistungen und Preise mit dem IT-Dienstleister bereits geregelt waren. Zugleich erhielt sie die komplette Projekt- und Prozessdokumentationen, ein vorkonfiguriertes System sowie Berater aus der Gruppe für die Einführung.

Kein Geld - kein Ärger

Laut de Lassus arbeiten die Länder bisher problemlos zusammen. Das liegt auch daran, dass Länder und Zentrale nur Wissen austauschen. Geld fließt für die Projekte nicht nach Paris. Ein weiterer Grund liegt in der Roll-Out-Strategie. Jedes neue Land muss künftig die Standardplattformen einsetzen. Egal, ob die Gruppe im neuen Land eine Bank auf der grünen Wiese aufbaut oder ob sie eine Bank mit Altsystemen übernimmt. Alte Mitglieder dagegen wie Deutschland, Polen und Marokko können, müssen aber die Plattform nicht implementieren. Ein Ansatz, der viel Konfliktpotenzial vermeidet. Langfristig könne allerdings durchaus der Druck auf die alten Länder wachsen, auch auf das Standardsystem zu wechseln, räumt de Lassus ein.

Aber nicht nur die Komplexität der genossenschaftlichen Prägung begrenzt die Zentralisierung. Ein weiterer Grund liegt wie bei allen international aufgestellten Unternehmen in der Verständigung. "Englisch als Projektsprache funktioniert noch, weil in den Projektgruppen Mitarbeiter mit guten Kenntnissen arbeiten. Aber Englisch als Gruppensprache ist eine klare Grenze für einen zu tiefen Zentralismus", weiß de Lassus.

Mit der Komplexität von Sprache und Organisationsform steht Creditplus allerdings nicht allein dar. So hält de Lassus auch die genossenschaftliche Struktur der Sofinco-Gruppe nicht für einen Wettbewerbsnachteil. Große zentral aufgestellte Banken hätten ähnliche Hürden zu überwinden, weil auch bei ihnen die IT sehr oft dezentral organisiert sei.

Zur Startseite