Bildung und IT

Digitale Bildung ist mehr als Facebook und Google

Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
Tablet Computer und E-Book-Reader fehlen bislang noch in vielen Schulen.
Tablet Computer und E-Book-Reader fehlen bislang noch in vielen Schulen.
Foto: Tyler Olson - fotolia.com

Viele Schulbuchverlage fürchten die digitale Konkurrenz. Neue Akteure kommen beim E-Learning hinzu und mit Updates lässt sich längst nicht so gut verdienen wie mit Schulbüchern, die alle zwei Jahre neu aufgelegt werden. "Die Schulbuchverlage interessieren sich für digitale Themen, doch sie sehen ihr Geschäftsmodell gefährdet", beobachtet der Bitkom-Mann.

Digitale Unterrichtselemente geben mehr Freiraum

An der digitalen Ausstattung liege es nicht, dass der Alltag von Kindern und Jugendlichen in der Schule und in ihrer Freizeit so weit auseinander klafft, meint Ulrike Wagner, Direktorin des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (JFF) in München. "In der Schule gibt es strikte Vorgaben, wie Medien genutzt werden dürfen, und Schülern werden nur wenige Freiräume zugestanden", beobachtet sie und ergänzt: "Zwar sind Schüler oft unbefangener und schneller als ihre Lehrer, allerdings hapert es auch häufig bei der Reflexion darüber, was sie im Netz tun." Besonders im deutschsprachigen Raum verhindere ein starres Schulsystem, digitale Unterrichtselemente zu integrieren. "Die skandinavischen Länder setzen Medien viel selbstverständlicher ein. Dort sind beide Welten nicht so stark getrennt wie hierzulande."

Offenere Lernformen, Themen und ProjekteProjekte, die sich fächerübergreifend über eine ganze Woche erstrecken, geben Lehrern und Schülern mehr Freiraum, laden zum Experimentieren ein und fördern die Neugierde der Lernenden. "Es gibt Schulen, die hier mutiger sind und experimentieren, doch die meisten Lehrkräfte stehen unter großem Druck, den Lehrplan zu erfüllen", kritisiert Wagner und ergänzt: "Meistens hängt es vom Engagement der Schulleiter und Lehrkräften ab, ob offenere Lernformen mit Medien möglich sind." Alles zu Projekte auf CIO.de

Welche Welt wollen wir?

"Die Hochschulen sind weiter als die Schulen, allerdings sind sie untereinander noch zu wenig vernetzt, viele schotten sich ab, statt mit anderen zu kooperieren", weiß Pfisterer. In viele Universitäten und Hochschulen schwappte in den vergangenen Jahren die Mooc (Massive open online Course)-Welle. Mit den frei zugänglichen Online-Kursen kamen freiere Lernformen hinzu. Ein guter Ansatz, findet Gunter Dueck, ehemaliger Chief Technology Officer bei IBMIBM und bekannt als Querdenker. Doch er wünscht sich eine umfassende, professionell erstellte digitale Vorlesungsbibliothek für alle Fächer. In einem Vortrag zur Jahrestagung des Stifterverbands warf er viele Fragen zur digitalen Bildung auf: "Welche Welt wollen wir? Wie sieht der Mensch aus, der nach der Digitalisierung gebraucht wird?" Denn einfache Berufe wie Autoverkäufer oder Bankberater verschwänden, hier übernehme der Computer die meiste Arbeit. "Menschen werden nie mehr gut bezahlt für etwas, was Computer selbst können", so sein Schluß. Alles zu IBM auf CIO.de

Zur Startseite