Healthcare IT


Fresenius-CIO Ingo Elfering

IT-Management in tückischem Gewässer

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

Besonderes Augenmerk legt das Team um Elfering auf die digitale Kundenerfahrung im Gesundheitssektor. "Durch Corona getrieben erwarten heute viele Patienten Online-Services," so der Manager. Immer mehr Medikamente würden online bestellt, deshalb werde sich über Tele-Health eine neue Erwartungshaltung aufbauen.

Vielfalt gesucht

Zu den großen Projekten gehören auch das PC-Management oder E-Mail-Systeme für etwa 300.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen Cybersecurity und globale Netzwerkstrukturen zwischen Niederlassungen und Fabriken weltweit. "Das sind vielleicht keine 'coolen' agilen ProjekteProjekte, aber sie müssen trotzdem 24/7 funktionieren, damit ein Medikament jeden Tag den Weg zum Patienten findet," so Elfering. Alles zu Projekte auf CIO.de

Daneben hat das Biosimilars-Geschäft mit biologisch hergestellten Medikamenten eher klassische Pharma-Abläufe, wie behördliche Genehmigungen. Auf der anderen Seite hat das Unternehmen in den USA kürzlich einen E-Commerce-Shop eröffnet für Produkte zur künstlichen Ernährung.

Diese Bandbreite mache die Arbeit bei Fresenius interessant. Es gebe viele verschiedene IT-Felder, in denen sich Kollegen weiterbilden und weiterentwickeln könnten. "Daher suchen wir eine Vielfalt an neuem Personal - nicht nur in Deutschland. Wir wollen als Team globaler und diverser werden," wirbt der IT-Chef.

Dabei geht es um unterschiedliche Erfahrungen, Hintergründe, Technikfelder und Herangehensweisen. Elfering: "Der chinesische Markt erwartet etwas anderes als der US-amerikanische oder deutsche." Die globale Organisation brauche also Leute, die sich mit den unterschiedlichen Gesundheitswesen auskennen und Fresenius in die Lage versetzen, mit ihnen umzugehen.

Jahr des Machens

"Wir haben uns Zeit genommen, um zu planen und zu strukturieren - dieses Jahr wird das Jahr des Machens sein," sagt Elfering. Das Umfeld sei dynamisch genug, um sowohl die strategischen Langzeitprojekte zu verfolgen als auch in Sprints kleinere und mittlere Projekte umzusetzen, die direkt Verbesserungen für Patienten und Geschäftseinheiten bringen.

Dieses zweigleisige Denken ist wichtig für den CIO: "Die Zeiten, in denen man eine stürmische Veränderungsphase überstehen muss, um dann zehn Jahre Ruhe zu haben, sind vorbei. Darum gefällt mir das Bild des Wildwasser-Flusses als kontinuierlicher agiler Change besser - man kennt das Ziel, sieht aber immer nur bis zur nächsten Biegung."

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