Strategien


Tablets, Cloud, LTE

Was CIOs auf der CeBIT wirklich interessiert



Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

HP Slate tritt gegen iPad an

Als ein Vertreter der Windows-Leichtgewichte schickte HP das Slate 500 ins Rennen. Von den Abmessungen in etwa mit dem iPad vergleichbar, beherbergt es typische Netbook-Innereien auf Basis einer Intel-Atom-CPU. Größtes Manko dürfte die im Vergleich zu den iOS- und Android-Geräten nur bedingt Touch-geeignete Windows-7-Oberfläche sein. Insiderberichten zufolge wird es erst mit Windows 8 eine explizit auf Tablets optimierte Systemarchitektur geben.

Trotz des Touch-Hypes setzen nach wie vor einige Hersteller auf die Stiftbedienung, wie man sie von der ersten, aber erfolglosen Tablet-PC-Generation her kennt. Lenovo beispielsweise zeigt ein entsprechend ausgerüstetes Gerät auf Basis der neuen "Oak-Trail"-CPU Atom Z600. Eine ähnliche Hardware kommt auch beim Flachrechner Stylistic Q550 von Fujitsu zum Einsatz, bei dem es sich um einen Zehn-Zoll-Tablet handelt. Eine Stufe höher angesiedelt sind die neuen Tablet-PCs mit Bildschirmgrößen von zwölf Zoll wie das AsusEee Slate EP121, das sowohl mit Stift als auch mit dem Finger zu bedienen ist. Daten wie Dual-Core-i5-CPU und 64-GB-SSD deuten auf leistungsfähige PC-Hardware hin.

Nicht nur über die Displaygrößen suchen die Anbieter nach Differenzierungsmerkmalen, sie experimentieren auch mit ganz neuen Konstruktionsweisen. So versucht etwa Samsung den Brückenschlag zwischen den ergonomisch eingeschränkten Tablets und den klobigeren Laptops mit dem Sliding PC 7. Das Gerät arbeitet einerseits wie ein Tablet, andererseits zaubert ein Schiebemechanismus eine Tastatur hervor und verwandelt den Flachmann in ein Netbook.

Breitband-Hoffnungsträger LTE

Mit der wachsenden Verbreitung von mobilen Rechnern und SmartphonesSmartphones steigt auch die Nachfrage nach breitbandigem Internetanschluss unterwegs. Nach wie vor plagen sich die Anwender hier je nach Versorgungslage mit sehr wechselhaften Datenraten herum - von üppigem UMTS-Datenfluss in städtischen Lagen bis zu totalen Funklöchern auf dem flachen Land. Vor allem Zugreisende können ein Lied davon singen. Die Mobilfunkanbieter bauen ihre Netze kontinuierlich aus, aktuell ist die Aufrüstung auf den nächsthöheren UMTS-Standard HSDPA+ im Gange, der Bandbreiten zwischen 21 und 42 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Und der nächste Technologiesprung steht vor der Tür: LTE (Long Term Evolution) heißt der UMTS-Nachfolger, der mit angekündigten Download-Raten von 100 Mbit/s sogar Kabelanschlüsse wie DSL in den Schatten stellt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Auf der CeBIT zeigen viele Anbieter ihre neuesten Produkte rund um LTE. So präsentiert die Telekom beispielsweise eine Reihe von Geräten sowie die neuen Tarife, die ab dem Start am 1. April gelten werden. Als geeignete Hardware auf Empfangsseite stehen dann wahlweise ein USB-Stick für Laptops und PCs oder ein Speedport-Router zur Verfügung, der als häusliche Internet- und Telefonanlage dient. LTE-fähige Smartphones sind übrigens noch nicht lieferbar und werden erst für nächstes Jahr erwartet. Daran zeigt sich die neue Strategie gegenüber der UMTS-Einführung. Während Letztere auf Mobile Computing fokussierte, geht es bei LTE zunächst primär darum, ländliche Regionen ans Internet anzubinden. Schließlich beschäftigt die katastrophale DSL-Versorgung in vielen Regionen bereits die Politik, und so kommt den Telekommunikationsfirmen der Technologiesprung gerade recht, ersparen sie sich doch durch den Wechsel auf ein Funk-Internet den von allen Seiten geforderten Ausbau der DSL-Kabel.

Als problematisch könnte sich aber noch die aktuelle LTE-Tarifgestaltung erweisen. Die Telekom etwa wird ab einem monatlichen Datenvolumen von 3 GB die Bandbreite auf 1 Mbit/s drosseln, ab 5 GB Verbrauch geht es sogar auf bescheidene 384 Kbit/s runter, die dann unlimitiert zur Verfügung stehen. Eine Voll-Flatrate wollen die Bonner derzeit nicht anbieten.

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