Cloud Computing


Fachabteilungen treiben keine Projekte

Die Cloud bleibt draußen

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Selbst die Unternehmen, die Cloud-Computing-Lösungen nutzen, messen diesen nur in knapp 20 Prozent der Fälle auch eine strategische Bedeutung bei. Im Vordergrund stehen dagegen Wirtschaftlichkeit, funktionale Vorteile sowie Verfügbarkeit von Services. Dabei gaben 50 Prozent der Befragten an, dass sie die angestrebten Ziele bislang nicht erreicht hätten.

IT stößt Cloud-Projekt an - nicht die Fachabteilungen

Die Initiative für Cloud-Computing-Projekte geht fast immer von der IT-Abteilung aus: In über einem Drittel der Fälle war die Unternehmens-IT Initiator von Cloud-Projekten, bei 40 Prozent der ProjekteProjekte haben IT- und Fachabteilung gemeinsam den Anstoß gegeben. Lediglich jedes siebte befragte Unternehmen (14 Prozent) gibt an, dass der Impuls direkt von einer Fachabteilung ausging. Alles zu Projekte auf CIO.de

Wenn Unternehmen Cloud-Computing-Angebote nutzen, liegt die Software-as-a-Service-Variante klar auf dem ersten Platz: Bei mehr als der Hälfte der Firmen, die Cloud-Modelle nutzen, handelt es sich um SaaS-Lösungen. IaaS-Modelle (Infrastructure-as-a-Service) kommen bei knapp 30 Prozent der Unternehmen zum Einsatz, bei PaaS-Modellen (Platform-as-a-Service) sind es lediglich gute 10 Prozent. Nach Einschätzung der Studienautoren würden diese beiden Varianten zurzeit höchstens in Pilotprojekten erprobt. Fast immer stehen dabei Kostenerwägungen und - im Fall von Private Clouds - rechtliche und Compliance-Fragen im Fokus. Letztere Variante wird aus Gründen der besseren Kontrolle vielfach einer Hybrid- oder Public Cloud Lösung vorgezogen.

Wenn sich Unternehmen für Public-Cloud-Modelle entscheiden, liegt SaaS vorn. Insgesamt aber dominieren bisher Private Clouds in deutschen Unternehmen.
Wenn sich Unternehmen für Public-Cloud-Modelle entscheiden, liegt SaaS vorn. Insgesamt aber dominieren bisher Private Clouds in deutschen Unternehmen.
Foto: Deloitte

Als Ergebnis der Pilotprojekte verzeichneten die Unternehmen oft, dass die Produktivsetzung einer Cloud-Computing-Lösung aufwendiger ist als erwartet und sich das Ziel einer signifikanter Kostenreduktion deshalb nur mittelfristig erreichen lässt. Dennoch will die Mehrheit der Befragten, die schon Cloud Computing nutzen, nicht zu den früheren Lösungen zurückkehren. Ein Viertel will aber bis auf Weiteres auf den Ausbau von Cloud Computing verzichten und stattdessen lediglich den Status Quo halten um weitere Entwicklungen abzuwarten.

Während die geringe Akzeptanz und der noch sehr zurückhaltende Einsatz von Cloud Computing in deutschen Unternehmen als Ergebnis der Studie überrascht - besonders im Vergleich anderer aktueller Untersuchungen - liegt der Deloitte-Report bei den Treibern und Hemnissen von Cloud Computing voll im Trend. Als wichtigste Argumente geben die Befragten hier - wie in der Mehrzahl der einschlägigen Studien - die verbesserte Flexibilität der Infrastruktur und Kostenersparnisse an. Als wichtigste Hinderungsgründe nannten die Unternehmen das Risiko des Governance-/Kontrollverlusts, unzureichende Datensicherheit/Verfügbarkeit sowie offene rechtliche und Compliance-Fragen.

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