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Bankenbarometer

Deutsche Banker pessimistischer als Euro-Kollegen

02.03.2012
Von Ursula Pelzl

Lichtblick Firmenkundengeschäft und Retail Banking

Gute Ergebnisse erwarten Bankmanager derzeit im Firmenkundengeschäft: 50 Prozent rechnen mit einer uneingeschränkt positiven Entwicklung. Vor einem halben Jahr lag der Anteil bei 34 Prozent. Neben dem Firmenkundengeschäft versprechen sich die Bankmanager auch vom Retail Banking überdurchschnittlich gute Wachstumschancen. 47 Prozent sehen gute Perspektiven nach nur 28 Prozent vor einem halben Jahr. Mit guten Geschäften rechnen die deutschen Banken in den kommenden sechs Monaten insbesondere bei privaten Immobilienkrediten und Privatdarlehen.

Für Müller-Tronnier ist der optimistische Ausblick in diesen Geschäftsbereichen kein Widerspruch zu den ansonsten skeptischen Prognosen: "Bei Banken, die sich in erster Linie auf deutsche Privat- und Firmenkunden konzentrieren, bietet das operative Geschäft derzeit wenig Grund zur Klage. Fakt ist: Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich sehr positiv entwickelt, Einkommen und Beschäftigung steigen. Und die europäische Staatsschuldenkrise ist bislang kaum bei den deutschen Unternehmen angekommen. Wenn überhaupt, erleben wir derzeit eine ‚Krise light‘, also eine leichte Schwächephase auf sehr hohem Niveau."

Beschäftigungsabbau bei deutschen Banken

Jede zweite Bank sieht gute Chancen im Firmenkundengeschäft.
Jede zweite Bank sieht gute Chancen im Firmenkundengeschäft.
Foto: Ernst & Young

Während die Kreditinstitute in den meisten europäischen Ländern neue Mitarbeiter einstellen wollen, setzen deutsche Banker den Rotstift an. 23 Prozent rechnen mit einem Beschäftigungsabbau. Nur zwölf Prozent wollen die Zahl der Mitarbeiter aufstocken. Damit ist im deutschen Bankensektor tendenziell mit einem Rückgang der Beschäftigung zu rechnen - nach Aussagen der befragten Banker vor allem im Bereich Technologie/technische Infrastruktur.

Mit Ausnahme von Deutschland und Spanien planen in allen untersuchten europäischen Ländern die Banken insgesamt, die Beschäftigung auszuweiten - insbesondere im Vertrieb. Besonders hoch ist der Anteil an Banken, die zusätzliche Mitarbeiter einstellen wollen, in Frankreich und Großbritannien.

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