Strategien


IT-Manager wetten

Technologie verschlingt die Welt

Steffen Heilmann ist CIO der myToys Group.
Steffen Heilmann wettet, dass im Jahr 2023 alle erfolgreichen Unternehmen Technologiefirmen sein werden. Dies bedeutet, dass sich selbst etablierte Unternehmen in Richtung Technologiefirma verändern werden.
Autor Steffen Heilmann ist CIO der myToys Group.
Autor Steffen Heilmann ist CIO der myToys Group.
Foto: myToys Group

Die Begriffe DigitalisierungDigitalisierung sowie Industrie 4.0Industrie 4.0 und Internet of Things sind in aller Munde. Doch was bedeutet das? Der Internet-Pionier und Netscape-Entwickler Marc Andreessen vermutete bereits 2011, dass Software die Welt verschlingen werde. Bis 2023 wird sich die­ser Trend zunehmend verstärken. Deshalb lautet meine These: Im Jahr 2023 werden alle erfolgreichen Unternehmen Technologiefirmen sein. Dies bedeutet, dass sich selbst etablierte Unternehmen in Richtung Technologiefirma verändern werden. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Technologiefirma zu sein bedeutet dabei insbesondere:

  1. Agilität als Treiber von Innovation im gesamten Unternehmen einzusetzen,

  2. IT als integralen Bestandteil der Organisation zu sehen, und

  3. Partnerschaften und die "... as-a-Service"-Economy zu nutzen, um den eigenen Fokus zu schärfen.

1. Agilität als Treiber von Innovation im gesamten Unter­nehmen

Die Ansprüche der Kunden an die Innovationsgeschwindigkeit von Unternehmen steigen immer schneller. Vor einigen Jahren waren mehrjährige Innovationszyklen allgemein akzeptiert. Inzwischen erwarten Kunden neue Funktionalitäten und Innovationen mindestens im Jahreszyklus, viele bereits deutlich häufiger.

Die fortschreitende Digitalisierung treibt die Transformation von Produkten voran, deren Funktionalität bisher durch feste, physische Eigenschaften definiert war, hin zu Services, die durch Software definiert sind. Das ermöglicht eine Erweiterung und Verbesserung der Services, die entkoppelt von physischen Änderungen sind.

Kunden werden diese schnellen Innova­tionszyklen zukünftig nicht nur von immer mehr Produkten erwarten, sondern als Standard voraussetzen. Bereits heute gilt diese Erwartungshaltung beispielsweise bei SmartphonesSmartphones: Die Nutzer erwarten eine regelmäßige Verbesserung der Funktionalität, ohne dass ein neues Gerät gekauft werden muss. Um in einer solchen Umgebung langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen in immer kürzeren Abständen In­no­va­tionen auf den Markt bringen. Alles zu Smartphones auf CIO.de

In einer komplexen Welt lässt sich diese Anforderung nicht durch genauere Planung oder isolierte Fokusgruppen erfüllen, sondern durch direkte und kurzfristige Interaktion mit den Kunden. Diese Interaktion erfolgt durch schnelle Entwicklung von Prototypen (Minimum Viable Products = MVPs), die am Markt getestet werden. Basierend auf dem Kunden-Feedback, werden diese Prototypen dann kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.

AgilitätAgilität ist eine Management-Methode, die im IT-Bereich bereits sehr erfolgreich eingesetzt wird, um die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen. Kleine, cross-funktionale, sich selbst organisierende Teams fokussieren sich darauf, innerhalb kurzer Zeitintervalle inkrementelle Verbesserungen ihres Produkts auf den Markt zu bringen. Alles zu Agile auf CIO.de

Dabei werden Ansätze wie Design ThinkingDesign Thinking genutzt, um Kun­denbedürfnisse besser zu verstehen und schnel­ler Lösungen zu entwickeln. Kurze Feedback-Schleifen erlauben es, erfolgreiche Innova­tio­nen weiterzuentwickeln und stetig zu verbessern. Durch viele kleine,iterative Verbesserungen lassen sich dauerhafte Mehrwerte für den Kunden schaffen. Alles zu Design Thinking auf CIO.de

Unternehmen werden die bereits in der IT erfolgreich eingesetzten agilen Ansätze auf die gesamte Firma ausrollen, um die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen und dadurch schneller neue Produkte auf den Markt bringen und kurze Iterationszyklen zur stetigen Verbesserung dieser Produkte nutzen zu können. Dies bedeutet insbesondere, dass große, monolithische Produkte in kleinere und möglichst unabhängige Teilprodukte zerlegt werden, sogenannte Microservices.

Für diese einzelnen Microservices werden cross-funktionale Teams etabliert, deren Aufgabe die kontinuierliche Weiterentwicklung des Microservice ist. Mitglieder dieses Produktteams sind Experten sowohl aus dem Techno­logiebereich als auch fachliche Spezialisten, Marketing-Experten etc. Diese Teams werden über fachliche Kennzahlen gesteuert, haben ansonsten aber maximale Autonomie.

Erfolgreiche Unternehmen schaffen es, viele dieser unabhängigen Teams so zu orchestrieren, dass sie auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Dabei bleiben diese Einheiten jedoch unabhängig genug, um die Innovationsgeschwindigkeit der einzelnen Teams unverändert hoch zu halten.

CIO-Jahrbuch 2018
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Foto: cio.de

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