Strategien


IT-Manager wetten

Die neue Kultur der Vernetzung kommt

05.09.2011
Von Johannes Pruchnow

Wie viele andere Menschen kann auch ich mir heute ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich beispielsweise am Flughafen warten muss oder im Zug sitze, nutze ich die Zeit, um damit Mails und News zu lesen, Termine zu vereinbaren oder sie vorzubereiten.

Sicher, ich arbeite in der Mobile-Branche. Wenn ich kein Mobile-Arbeiter bin, wer sonst. Analysten und Unternehmensberater beobachten aber ein interessantes Phänomen, das man Consumerization getauft hat: All die smarten Gadgets, die wir privat benutzen, finden früher oder später auch ihren Weg in die Unternehmen. Die Menschen, die dort arbeiten, wollen die Werkzeuge, die ihnen den Alltag erleichtern und sie produktiver machen, auch an ihrem Arbeitsplatz nutzen können. So werden Handys, Smartphones und Tablet-PCs Schritt für Schritt Teil der Informationsinfrastruktur aller Unternehmen - unabhängig davon, ob das Unternehmen das nun geplant hat oder nicht.

Unsere Mobilgeräte werden also immer häufiger auch als Arbeitswerkzeuge genutzt. Damit ist eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass das Büro, wie wir es kennen, ein Stück weit überflüssig wird. Die Arbeit, die bislang dort erledigt wurde, wird natürlich weiterhin erledigt - nur kann sie nun effizienter und smarter erledigt werden. Und wir werden zufriedener sein.

Mitarbeiter entscheiden selbst über Arbeitszeit und Arbeitsort

Noch vor 100 Jahren war die Fabrik zwangsläufig der Ort, an dem gearbeitet wurde. Nun hat vielerorts das Büro diese Funktion übernommen - und ist doch inzwischen als Mittelpunkt der Arbeitswelt überholt. Mit seinen Anwesenheitspflichten, seinen starren Strukturen und dem Zwang, zu bestimmten Zeiten genau an einen Ort gefesselt zu sein, entspricht es nicht mehr den Anforderungen, die Menschen heute an einen Arbeitsplatz haben. Viele Unternehmen haben bereits reagiert: Sie verpflichten ihre Mitarbeiter nicht mehr auf eine bestimmte, mit der Stechuhr gemessene Arbeitszeit, sondern darauf, bestimmte Aufgaben zu lösen und Ziele zu erreichen.

Das ist sinnvoll. Gerade Wissensarbeiter - und ihr Anteil an der Wertschöpfung steigt in den Industriestaaten zunehmend - brauchen ein stimulierendes Umfeld, das Freiheiten bietet, etwa die Freiheit, den Arbeitstag selbst zu organisieren und weitgehend über Arbeitszeit und -ort zu entscheiden.

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