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BNP Paribas

CIO Simone Bock modernisiert die IT

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Die Unternehmens- und IT-Fakten von BNP Paribas Personal Investors.
Die Unternehmens- und IT-Fakten von BNP Paribas Personal Investors.
Foto: cio.de

"Wir berücksichtigen damit vor allem die zahlreichen regulatorischen Vorgaben, DatenschutzDatenschutz und Cyber SecuritySecurity", erklärt Bock die Hintergründe. Damit verbunden sei eine langfristige Hybrid-Cloud-Strategie: "Wir wollen Synergien heben und bestehende Systeme sukzessive in die Cloud überführen." Die IT-Chefin verfolgt dabei ausdrücklich keinen Lift-and-Shift-Ansatz, wie ihn vor allem die großen Cloud-Provider gern sehen. Alles zu Datenschutz auf CIO.de Alles zu Security auf CIO.de

Statt Anwendungen mehr oder weniger unverändert in die Cloud zu hieven, hat sie im ersten Schritt ein umfassendes IT-Modernisierungsprogramm angestoßen. "Es geht darum, alte Zöpfe abzuschneiden", formuliert sie ihre Erwartungen. Programme oder Funktionen, die nicht mehr gebraucht werden, zu alt oder mehrfach vorhanden sind, würden abgeschaltet.

Modernisieren und vereinfachen

Dahinter steckt auch das Ziel, die über viele Jahre gewachsenen IT-Strukturen zu vereinfachen. In ihrer Rolle als CIO ist Bock in dem komplexen Firmengeflecht gleich für vier Marken zuständig: Consorsbank, DAB, BNP Paribas Wealth Management Private Banking und seit April auch für die österreichische Hello Bank.

Die heterogenen IT-Systeme haben viel mit der Entstehungsgeschichte der Gruppe zu tun: Schon 2002 hatte BNP Paribas den Nürnberger Discount Broker Consors aufgekauft und später mit der konzerneigenen Direktbanktochter Cortal zusammengelegt. Ende 2014 folgte die Übernahme der Münchner DAB Bank, deren Privatkundengeschäft mit der Consorsbank verschmolzen wurde.

Entsprechend uneinheitlich waren viele klassische IT-Prozesse strukturiert. Um die Effizienz zu verbessern, beschäftigen sich Bock und ihr Team intensiv mit dem Thema Prozessoptimierung. Insbesondere im Software-Testing wurden Verfahren standardisiert und automatisiert. Erste Effekte sind sichtbar. Seit Anfang 2020 sind die Kosten für das Software-Testing um 20 Prozent gesunken, so die CIO. In den kommenden 18 bis 24 Monaten erwartet sie weitere Einsparungen in ähnlicher Höhe. Noch wichtiger ist ihr ein anderer Aspekt: Die Auslieferungszeit für Softwareprodukte habe sich im Zuge der Prozessoptimierung deutlich verkürzt, die Qualität, gemessen an Production Incidents, reduziert.

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